Rana Plaza ist hier das konkrete Stichwort mit dem man einleiten muss, um die Entstehung der globalen Bewegung von Fashion Revolution zu verstehen. Rana Plaza ist der Name der bengalischen Textilfabrik, die am 24.04.2013 eingestürzt ist und 1135 unschuldige Menschen in den Tod riss, zusätzlich wurden dabei noch über 2000 Menschen verletzt. In der weltweiten Textilindustrie ist es das schwerste Unglück, das jemals passiert ist.
Es gibt Aussagen von Arbeitern und Arbeiterinnen, die am gleichen Morgen noch berichteten, dass es Risse im Gebäude gebe und sie das Gebäude als unsicher wahrnehmen würden. Sie wurden allerdings vor die Wahl gestellt entweder keinen Lohn zu bekommen oder zu arbeiten. Kurz danach brach das Gebäude in sich zusammen.
Hauptsächlich wurde in der 8-stöckigen Fabrik für gängige Fast Fashion Marken aus dem globalen Norden produziert. Lange Zeit wollten genau diese Firmen nicht direkt zugeben, dass sie in dem besagten Gebäude ihre günstige Kleidung produziert haben. Aktivisten und Aktivistinnen gaben sich damit nicht zufrieden, daher fingen sie an in den Trümmern nach Beweismaterial wie z.B. Wäscheettiketten zu suchen. Das wiederrum führte dazu, dass leichter zu identifizieren war, welche Textilunternehmen in der Fabrik fertigen ließen.
FASHION REVOLUTION #WHOMADEMYCLOTHES
Dieses dramatische Unglück führte dazu, dass die gesamte schnelllebige Textilindustrie, insbesondere die Standortverlagerungen in Niedriglohnländer und die damit verbundenen kritischen Produktionsbedingungen, genauer beleuchtet wurden. Heute, acht Jahre später, kommt es allerdings immer noch zu Unglücken, die beispielsweise auf mangelnde Gebäudesicherheiten zurückzuführen sind.
Das Unglück führte auch dazu, dass sich global Initiativen und gemeinnützige Organisationen gegründet wurden, die sich, die sich aktiv für eine bessere Modeindustrie einsetzen. Eine von ihnen ist Fashion Revolution. Fashion Revolution wurde 2013, also noch im gleichen Jahr der Katastrophe, in England von Carry Sommers und Orsola de Castro gegründet. Mittlerweile ist daraus ein globales Movement geworden. Mit ihrer Arbeit machen sie weltweit seit 2013 auf die miserablen Zustände in der Textilindustrie aufmerksam.
So hat sich mittlerweile rund um den Gedenktag, den 24. April, die sogenannte Fashion Revolution Week etabliert, in der sich Aktivisten und Aktivistinnen weltweit für eine bessere Modeindustrie einsetzen und damit laut auf die vorherrschenden Missstände aufmerksam machen. In insgesamt 93 Ländern ist die Bewegung bisher aktiv.
Der Hashtag #Whomademyclothes auf Social Media ist ihr größtes Aushängeschild. Im letzten Jahr wurde dieser alleine im April weltweit über 184.000 mal verwendet. Bei der Aktion geht es auch darum, Fotos zu posten, auf denen man die Kleidung auf links dreht, damit die Marke sichtbar wird und gleichzeitig mitverlinkt werden kann. So kann auf die verschiedensten verlinkten Marken Druck ausgeübt werden, indem nämlich Endkonsumentin oder der Endkonsument wissen möchte, wer an der Produktion von ihrer oder seiner Bekleidung beteiligt ist. Denn am Ende kann kein Mensch vertreten, dass jemand anderes für die Produktion unserer günstigen Kleidung sterben muss bzw. dieser unter menschenunwürdigen Konditionen arbeiten muss.
DER ANSPRUCH VON SHIPSHEIP – HOLISTIC FASHION
Unser Anspruch an die Mode, die wir fertigen, ist: Ästhetik & Ethik zu verbinden. Wir pflegen die Beziehung sowohl zu unseren Lieferanten als auch zu unseren Produzenten und besuchen diese regelmäßig vor Ort. Durch relevante Zertifizierungen wie das GOTS Label oder den Fairtrade Standard lassen wir uns zusätzlich durch extern absichern. Unter der Rubrik Values könnt ihr noch mehr über unsere Partner und Fertigungsstätten lesen.
Dieser Leitgedanke wird leider in der gesamten Modeindustrie noch nicht so eindeutig formuliert und kommt dann selten bei den Menschen am anderen Ende der langen textilen Lieferkette selten an. Leider muss man sagen, dass Fair Fashion sich immer noch in einer Nische befindet, aber gemeinsam können wir das ändern!
Werdet auch ihr aktiv und nutzt eure Stimme, um Druck auf Brands auszuüben. Lasst uns also gemeinsam aus der Fashion Revolution Week das Fashion Revolution Jahr machen!
– Anna Burst –